Am Wochenende bin zu einem privaten Klavierkonzert in Hamburg gewesen. Einer der Anlässe war der 65. Geburtstag eines Kardiologen, der damit auch zwangsweise mit seinem Beruf in der Klinik aufhören muss.
Mit der langjährigen Erfahrung als Operateur geht damit natürlich auch eine Menge Erfahrung und Routine verloren. Der Operateur sagt, er konnte in den letzten Jahren seines Berufslebens OPs durchführen, die er vorher lange nicht machen konnte, weil ihm die Erfahrung fehlte. Das gleiche sagte Justus Frantz in seiner Ansprache vor dem Konzert: heute abend spiele er Etueden von Chopin, die er vor 30 Jahren noch nicht spielen konnte, weil er die Technik noch nicht beherrrschte. Justus Frantz hat auch gerade diese "Altersgrenze" überschritten, aber in seinem Beruf gibt es keinen Zwang zur Berufsaufgabe.
Ich bin nachdenklich geworden. Sind wir alle mit 65 bereits zu alt, um im Beruf die notwendige Konzentration zu behalten? Sicherlich nicht - und ich muss nicht nur unserem Alt-Bundeskanzler Hemut Schmidt als Beispiel nehmen für absolute geistige Fitness und Souveränität. Viele unserer Kunden sind total fit und viele auch in der Firma noch aktiv. Was meinen Sie? Ist eine angeordnete Zwangspause richtig in einigen Berufen?

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